Sowohl beruflich als auch privat setze ich immer wieder gern, die Bachblüten- und auch die Aromatherapie zu Unterstützungszwecken ein.
Allein durch die Gabe von Bachblüten, durch das Einsetzen aromatherapeutischer Einstreichelungen oder das Vernebeln von Düften im Raum wird man kaum ein „großes Problem“ körperlicher oder seelischer Natur lösen können. Beide Therapieverfahren sind aber oft der Türöffner und in der Folge eine absolut sinnvolle Begleitung medizinischer Behandlung und auch des Verhaltenstrainings.
Deshalb möchte ich dir zu beiden Verfahren ein bisschen was erzählen. Heute sind erst einmal die Bachblüten dran.
Was sind Bachblüten überhaupt?
Unter dem Begriff Bachblüten werden 38 verschiedene Blüten zusammengefasst, die der Arzt Dr. Edward Bach in den 1930er Jahren entdeckte. Dr. Bach vertrat die These, dass jede körperliche Krankheit auf einem seelischen Ungleichgewicht beruhe. Körperliche Erkrankungen zu heilen, erfordere demnach auch dieses seelische Ungleichgewicht wieder zu harmonisieren.
Dr. Bach beschrieb erst 19, dann insgesamt 38 disharmonische Gemütszustände, denen er im Zuge seiner Forschungen dann spezielle Blüten zuordnete.
Bachblütenessenzen werden aus den Blüten von ausgewählten Pflanzen gewonnen. Dennoch ist die Bachblütentherapie nicht mit Kräuterheilkunde (Phytotherapie) zu vergleichen.
Wirkungsweise und Anwendung
Die Dozentin, bei der ich mich seinerzeit zur Bachblütenberaterin habe fortbilden lassen, Nicole Lehner, selbst erfahrene Bachblütenberaterin und TCM Ernährungsberaterin, erklärt die Wirkung von Bachblüten folgendermaßen:
„Die Bachblüten heilen nicht mit ihren Inhaltsstoffen, obwohl viele davon auch in der Naturheilkunde angewendet werden. Sie wirken auf der feinstofflichen Ebene, der Meridianebene, und helfen, gestörte Energiefelder wiederherzustellen.
Ein ausgeglichenes Energiefeld hilft dem Hund: Es regt ihn an, sich selbst zu helfen und somit können körperliche Probleme aufgelöst werden. Der Hund besteht aus Körper, Geist und Seele. Alles gehört zusammen und macht als Ganzes das Individuum aus. Die Bachblüten helfen, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.“
Zu den Bachblüten ist also zunächst zu sagen, dass ihre Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist und daher als umstritten gilt, auch wenn tausendfache Erfahrungsberichte eine ganze eigene Sprache sprechen.
Wichtig ist, dass man sich auf ihre Anwendung einlässt. Auch wenn der Mensch nämlich überkritisch ist und glaubt, seinem Tier „Blödsinn“ zu verabreichen, spürt das das Tier und die Wirkung kann bereits beeinträchtigt sein. Offenheit ist also wichtig.
Eines ist sicher, schaden können die Bachblüten in keinem Fall!
Und allein deshalb sind sie meiner Meinung immer einen Versuch wert!
Bachblütenbehandlungen zielen auf seelische Zustände ab.
Da man in seinen Hund leider nicht hineinsehen kann, ist es oft erforderlich die verabreichten Blüten anzupassen, wenn sie in ihrer Wirkung noch nicht ideal sind. Ein gutes Beispiel sind die sogenannten „Angstblüten“, eine Blüte hilft bei konkreten Ängsten, eine andere bei diffusen, unbestimmten Ängsten. Welche konkret für den jeweiligen Hund passt, bekommt man dann oft schlicht nur durch ausprobieren heraus.
Ebenso wie Menschen reagieren nicht alle Hunde gleich gut auf die Gabe von Bachblüten. Bei den einen wirken sie mehr, bei den anderen weniger. Das gute ist aber, dass sie keinen Schaden anrichten können und ihr Einsatz somit immer einen Versuch wert ist.
In der Anwendung von Bachblüten gibt es kein Patentrezept, kein „one fits it all“. Jeder Hund ist ein Individuum und auch jedes Problem ist individuell.
Einfach in einer Liste nachzusehen, ohne die konkreten Umstände des Falls und die Charaktereigenschaften und persönlichen Erfahungen eines Hundes zu berücksichtigen, wird in der Regel nicht die gewünschte Wirkung haben.
Nicole Lehner legt es ihren Schülern im Rahmen der Ausbildung mit diesen Worten ans Herz:
„Eines muss uns immer klar sein: Wenn wir unseren Hund mit Bachblüten unterstützen wollen, müssen wir sein Leben genau unter die Lupe nehmen. Wollen wir bestimmte Verhaltensweisen beim Hund verändern, müssen wir auch die Lebensgewohnheiten ändern! Eventuell muss das Hundetraining angepasst werden, das Futter, die Haltungsbedingungen, … Die Bachblüten können noch so gut ausgewählt sein. Wenn wir nicht auf die Lebensumstände des Hundes eingehen und sein Umfeld anpassen, werden sie nicht helfen (können).“
Und das kann ich eins zu eins unterschreiben.
Bachblüten allein können keine Wunder vollbringen. Aber oft sind sie der Schlüssel, andere Therapieformen (ob Verhaltenstherapie oder medizinische Therapie) erfolgreicher zu machen.
Indem man die „Seele öffnet“, schafft man einen Nährboden für die weiteren Behandlungen.
Bachblüten kann man sowohl als Globuli als auch als Tropfen anwenden. Ich persönlich bevorzuge die Gabe von Tropfen, die man sowohl oral anwenden als auch zum Beispiel in Salben verarbeiten kann. Auch ein Bachblütenspray oder ein mit Bachblüten angereichertes Öl zur Einstreichelung ins Fell ist eine gute Möglichkeit, um von der Wirkweise der Bachblüten zu profitieren.
In der Regel genießen Hunde die Bachblütenanwendungen regelrecht. Chandu, dem ich eine zeitlang eine von mir zusammengestellte „Anti-Terroristen-Mischung“ gegeben habe, kam immer freudig angerannt, sobald ich das Fläschchen in der Hand hatte, um sich die Tropfen direkt ins Maul tropfen zu lassen.
Im Umkehrschluss bedeutet dies übrigens auch, dass man, wenn ein Hund eine Mischung vehement ablehnt, sich die Mischung noch einmal ansehen und sie auch anpassen sollte. Hunde haben einen so viel besseres Bauchgefühl als wir, sie sind es gewohnt ihrem Instinkt zu vertrauen und wenn sie instinktiv eine bestimmte Mischung als unpassend empfinden, tun wir gut daran, auf sie zu hören
In seiner Bachblütenzeit roch Chandu nicht nur immer wunderbar, frisch wie ein Sommermorgen und leicht blumig, er war auch wesentlich schneller zu beruhigen, hat seltener die Kontrolle verloren und ist insgesamt in Stresssituationen viel ansprechbarer geworden, seit wir diese Bachblütenmischung begleitend eingesetzt haben.
In seinem konkretem Fall habe ich außerdem die Fütterung angepasst, ihn mit aromatherapeutischen Einstreichelungen verwöhnt und natürlich trainiert. Tatsächlich sind die Trainingsfortschritte verlässlicher geworden, sobald ich ihn zusätzlich mit Bachblüten und Aromatherapie unterstützt habe. Dass er im Alltag schneller Ruhe findet und die kurze Zündschnur etwas länger geworden ist, ist in erster Linie sicher der Futteranpassung (wenn dich das interessiert, sieh dir gerne auch meinen Blogartikel: „Futtermittelenergetik“ an) zu verdanken. Aber erst die Kombination aller Komponenten hat das Ganze rund gemacht.
Genau so sollten Bachblüten meiner Meinung eingesetzt werden. Das gilt nicht nur für wütende Spätpubertäre, sondern durchaus auch für ernsthaft Erkrankte, deren Seele doch erst Recht Unterstützung braucht, um einen leichteren Zugang zu den Selbstheilungskräften des Körpers zu finden, neuen Lebensmut zu schöpfen und heilen zu wollen.
Allseits bekannt ist die sogenannte „Rescue Remedy“ Bachblütenmischung, auch Notfalltropfen, genannt die du in konkreten Panik- und Angstsituation geben kannst, z.B. also wenn es gewittert oder wenn dein Hund sich verletzt und einen Schock erlitten hat. Du kannst sie direkt ins Maul tröpfeln (ca. 5 Tropfen) und je nach Stärke des Angstzustand auch mit nur wenigen Minuten Abstand geben. Dafür bekommst du relativ schnell ein gutes Gefühl.
Diese Tropfen haben übrigens sehr, sehr viele Rettungssanitäter in der Tasche, um sie traumatisierten Unfallopfern zu geben – so viel also zur umstrittenen Wirkungsweise… Auch viele Hundehalter haben immer ein kleines Fläschchen dabei, für den Fall, dass sich der Hund unterwegs verletzt oder auch nur schlimm erschreckt.
Und jetzt bin ich wie immer gespannt auf deine Meinung zu den Bachblüten!
Skeptiker?
Oder aufgeschlossen?
Oder hast du vielleicht auch selbst bereits Erfahrung mit der Anwendung von Bachblüten gemacht? Bei dir selbst, deinen Kindern oder deinen Haustieren? Ich bin gespannt auf deine Geschichte. ;-)